Irgendeiner höheren Macht. Ich glaube nur mir selbst. Schon irgendwie an Gott. Die Antworten auf diese Frage können weit auseinander gehen. Selbst für viele Mitglieder der Kirche ist die Antwort auf diese Frage nicht unbedingt klar und der Glaube an einen persönlichen Gott, wie ihn die christliche Religion verkündet, scheint –jedenfalls in Deutschland- nur noch von einer Minderheit vertreten zu sein. Vielleicht ist diese ernüchternde Situation einer der Gründe, wieso Papst Benedikt im Oktober vergangenen Jahres das Jahr des Glaubens ausgerufen hat. Denn erst ein Glaube, bei dem klar ist, was oder wem man glaubt, kann die Möglichkeit mit sich bringen, dass er einen durch das Leben trägt und auf die Sinnfragen eine Antwort gibt. So wird es schwer sein, beim eigenen Scheitern den Glauben an sich selbst zu bewahren, und bei dem Gedanken sein ganzes Leben nur „irgendeiner“ höheren Macht zu übergeben, wird manch einem unwohl.
Es bedarf also einer Klarheit im Glauben. So stellt auch Papst Benedikt XVI fest:
„Wie man feststellen kann, ist die Kenntnis der Glaubensinhalte wesentlich, um die eigene Zustimmung zu geben, das heißt um sich dem, was von der Kirche vorgelegt wird, mit Verstand und Willen völlig anzuschließen.“
Doch Papst Benedikt geht hier noch einen Schritt weiter. Es geht im Jahr des Glaubens nicht nur um das Auswendiglernen von Glaubensinhalten, sondern auch darum, dass jeder persönlich die Begegnung zu Gott sucht. Er beschreibt diese Seite mit folgenden Worten:
„In dieser Zeit werden wir unseren Blick auf Jesus Christus richten, „den Urheber und Vollender des Glaubens“ (Hebr 12,2): In ihm finden alle Sorge und alles Sehnen des menschlichen Herzens ihre Erfüllung. Die Freude der Liebe, die Antwort auf das Drama von Leid und Schmerz, die Kraft zur Vergebung angesichts der erlittenen Beleidigung und der Sieg des Lebens gegenüber der Leere des Todes – alles findet Erfüllung im Geheimnis seiner Inkarnation, der Menschwerdung, des Mit-uns-Teilens der menschlichen Schwachheit, um sie mit der Macht seiner Auferstehung zu verwandeln.“
Soweit also das Programm des Papstes für jeden Katholiken im Jahr des Glaubens.
Doch bleiben wir dabei nur bei uns stehen? Sicher nicht. So warnt der Heilige Vater, „der Christ darf niemals meinen, glauben sei eine Privatsache.“ Und außerdem „dürfen wir nicht vergessen, daß in unserem kulturellen Kontext viele Menschen zwar die Gabe des Glaubens selbst nicht kennen, doch ernstlich auf der Suche nach dem letzten Sinn und der endgültigen Wahrheit über ihr Leben und über die Welt sind.“ „Darum ist auch heute ein überzeugterer kirchlicher Einsatz für eine neue Evangelisierung notwendig, um wieder die Freude am Glauben zu entdecken und die Begeisterung in der Weitergabe des Glaubens wiederzufinden. Im täglichen Wiederentdecken der Liebe Gottes schöpft der missionarische Einsatz der Gläubigen, der niemals nachlassen darf, Kraft und Stärke. Der Glaube wächst nämlich, wenn er als Erfahrung einer empfangenen Liebe gelebt und als Erfahrung von Gnade und Freude vermittelt wird.“
Wie man sieht, hat Papst Benedikt (und der Heilige Geist) für das Jahr des Glaubens einiges geplant. Noch ist das Jahr nicht vorbei, also: Ärmel hochkrempeln und los geht´s!!!
Aktionen im Jahr des Glaubens
Um die Gläubigen in der Vertiefung des Glaubens zu unterstützen, hat die Kirche aber nicht nur verschiedene Schreiben formuliert, sondern auch einige Veranstaltungen für die Gläubigen in Rom organisiert. Hier ist für unsere Gemeinschaft der Tag der geistlichen Bewegungen, Verbände und Laienvereinigungen über Pfingsten besonders interessant und damit auch ein Programmpunkt, bei dem ein Teil unserer Gemeinschaft und des Freundeskreises vor Ort sein wird. Aber auch der Marianische „Tag“ (vom 12.10 – 13.10.) ist uns ein besonderes Anliegen, da Papst Franziskus bei dieser Veranstaltung die Welt Maria weihen wird. Um diese mitzuvollziehen, laden wir alle Interessierten zum „Tag mit Maria“ in Telgte ein.
Weitere Infos zum Jahr des Glaubens gibt es auf der Seite hier.